"Lass nicht zu, dass der Teufel Gott den Beat stiehlt" - Ein Chorwochenende für Junge Chöre
Die traditionelle Chorfreizeit der Diözese Rottenburg-Stuttgart, die alljährlich in den Herbstferien stattfindet, hat ein kleines Schwesterchen bekommen: Der Cäcilienverband griff eine Idee aus dem dortigen Teilnehmerkreis auf und bot dieses Jahr erstmals ein Chorwochenende speziell für Junge Chöre an. Es fand vom 23.-25.4. im Bildungshaus Untermarchtal statt. Wobei "jung" im Kirchenchor-Kontext bekannterweise eine enorme Bandbreite bedeuten kann; und so bildeten die ca. 100 Chorgruppen und Einzelteilnehmer eine recht bunte Truppe, deren Altersspanne sich von Jugendchorsängerinnen im Teenageralter bis zu Junggebliebenen undefinierbaren Alters (bestimmt aber 50+) erstreckte.
Unter der professionell sicheren Leitung und zugleich lockeren Atmosphäre der Dekanatskirchenmusiker Rudi Schäfer (Schramberg) und Markus Grohmann (Neuhausen/Filder) begannen die Proben am Freitag nach dem Abendessen. Zielpunkt war die Gestaltung des Sonntagsgottesdienstes in der Klosterkirche St. Vinzenz. Die Chorstücke wurden rund um das sonntägliche Evangeliums-Thema "Hirte und Herde" ausgewählt,
Zu den weiteren Angeboten neben den Proben gehörte eine gemeinsame Komplet-Feier am Freitag abend und die Möglichkeit zur Teilnahme an einer Vesper der Untermarchtaler Schwestern am Samstag abend. In der samstäglichen Mittagspause gab es eine Kirchenführung durch die moderne Klosterkirche St. Vinzenz mit der ortsansässigen Schwester Hildegard: Führung und Kirchenarchitektur waren gleichermaßen beeindruckend. Wer's noch nicht kennt - unbedingt mal hinfahren und eine Führung mitmachen, dringende Empfehlung!
Matthias Heid, der in seiner Funktion als Geschäftsführer des Cäcilienverbandes die organisatorische Verantwortung für dieses Wochenende hatte, wirkte auch bei der musikalischen Leitung tat- und stimmkräftig mit. Aus seinem launigen Tagesimpuls vom Samstag morgen ist das obige Zitat der berühmten Gospelsängerin Mahalia Jackson entnommen, mit dem sie ihre Musik seinerzeit gegen allzu traditionell eingestellte Kritiker verteidigte.
Vor dem abschließenden Mittagessen nutzten Markus Grohmann und Rudi Schäfer am Sonntag die verbleibende Zeit geschickt, um den Teilnehmern weitere Ideen und Liedmaterial vorzustellen, bis hin zu modernen musikalischen Gestaltungsmöglichkeiten der Karfreitags-Liturgie. Und so endete dann dieses wunderbar zeitgemäße kirchenmusikalische Angebot für Leute von heute mit knappem Zeitbudget. Die Warteliste war lang und die Nachfrage nach diesem Angebot somit eindeutig vorhanden. Das neue Baby des Cäcilienverbandes ist nun also auf der Welt und wohlauf und wird seine Erzeuger weiterhin auf Trab halten, ihnen aber hoffentlich vor allem noch viel Freude bereiten. Allen an der Entstehung, Planung und Durchführung dieses Projektes Beteiligten den herzlichsten Dank!
Guido Schick, Herrenberg
© Bilder: Rudi Schäfer, Schramberg